Sp.Vgg. Hüttenbach-Simmelsdorf wird heute 90 Jahre alt

Mitten in der Corona-Pandemie wird am heutigen Montag, den 22. März 2021, die Spielvereinigung Hüttenbach-Simmelsdorf 90 Jahre alt.

1931 war es ein Sonntagabend ab 20.00 Uhr, als sich 33 Männer im Nebenzimmer des Gasthofs Zum Stern“ (heute Metzgerei Regler) trafen und die „Spielvereinigung Hüttenbach 1931“ gründeten. Volksschullehrer Georg Kugler übernahm dabei die Position des 1. Vorstands. Sofort darauf meldete man eine 1. und eine 2. Mannschaft sowie eine Jugendmannschaft beim Süddeutschen Fußball- und Leichtathletikverband in Nürnberg (heute SFV in Stuttgart) an, der den Spielbetrieb bis Januar 1946 organisierte und bestimmte den abschüssigen Hüttenbacher Gemeindeanger „Pilzanger“ südwestlich der Ortschaft als Sportgelände.

1932 nahm erstmals eine Schülermannschaft am Spielbetrieb teil und ab November 1932 konnte endlich nach enormen Arbeitsdienstleistungen und eineinhalb Jahren Bauzeit auf dem neuen Platz am „Pilzanger“ der Spielbetrieb aufgenommen werden. Bis dahin behalf man sich mit der sogenannten Mühlwiese als Ausweichplatz, also ein Gelände im Bereich des heutigen Bauhofs der Gemeinde Simmelsdorf.

Der A-Platz am sogenannten „Pilzanger“-Sportgelände der Sp.Vgg. Hüttenbach-Simmelsdorf wurde – allerdings früher in etwas kleineren Ausmaßen – im November 1932 nach eineinhalb Jahren Bautätigkeit in Betrieb genommen und zur Hüttenbacher Kirwa 1954 nach weiteren 4 Jahren Ausbau formell eingeweiht. Bereits ab 1919 wurde das Gelände, da es sich in Gemeindebesitz befand, als Fußballplatz genutzt (Foto: Eva Gruner, März 2021).

Ab Februar 1946 übernahm die Einteilung des Spielbetriebs auf Anweisung der amerikanischen Besatzungsmacht der 1945 gegründete Bayerische Landes-Sportverband bzw. dessen Abteilung Fußball, also der spätere Bayerische Fußball-Verband, und das am 6. Januar 1946 noch vom SFuLV begonnene Spieljahr 1945/46 wurde abgebrochen und vom BLSV neu gestartet.

In einer bewegten Vereinsgeschichte mit zahlreichen Auf- und Abstiegen – manchmal auch bis hin zur damals auf Bezirksebene spielenden früheren A-Klasse (1953/54 und 1968/69) –, Kriegsspielbetrieb bis 1943/44 und zu allen Zeiten sehr viel Bautätigkeit kann der Verein aus dem Oberland, der seit 1960 den Zusatz „Simmelsdorf“ im Namen trägt, heute auch auf über 10 Jahre ununterbrochene erfolgreiche Zugehörigkeit zur Bezirksliga Mittelfranken mit seiner 1. Fußballmannschaft zurück blicken. Darüber hinaus spielen die 2. Herren aktuell in der Kreisklasse und die 3. Herren in der A-Klasse. Aber auch ein Damenteam in der Kreisliga und 8 Juniorenmannschaften sowie 1 Seniorenteam kann die Fußballabteilung derzeit stellen. 45 Jahre alt wurde außerdem heuer die Turnabteilung, die im Januar 1976 im Gasthaus St. Hubertus gegründet wurde.

Im Hüttenbacher Gasthof Zum Stern (heute Metzgerei Regler), erstmals erwähnt im Jahre 1360, erbaut 1554, wurde am 22. März 1931 die „Sp.Vgg. Hüttenbach 1931“ gegründet (Foto: kolorierte Postkarte um 1910, Nachlass Hans Gumann, Hüttenbach)

Auf Grund der Pandemie ist natürlich ein Sportbetrieb in beiden Abteilungen (Fußball und Turnen) derzeit nicht bzw. im Außenbereich nur sehr eingeschränkt möglich.  Vor allem die Aktiven, die Funktionäre und die Zuschauer des mit 840 Mitgliedern größten Vereins der Gemeinde Simmelsdorf hoffen, dass ihr Klub bald wieder sportlich ins Geschehen eingreifen kann.

Von Seiten des Vereins wurde dazu alles getan: Im vergangenen Jahr 2020 wurde der Umbau der Flutlichtanlage fertig gestellt, so dass jetzt 2 der 3 Sportplätze, also der B- und der C-Platz, sowie das Kleinfeld mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet sind. Außerdem wurde das Sportheim ab Januar 2021 nach über 25 Jahren erstmals wieder verpachtet.

Alles wartet eigentlich nur auf das Startsignal durch die Politik, wenn es denn die Infektionszahlen wieder zulassen sollten. An der Durchführung von Hygienekonzepten wie z.B. der regelmäßigen Desinfizierung benutzter Gegenstände wie Türgriffe, Armaturen usw. sowie der Speicherung von Zuschauerdaten würde die Fortführung der Saison bei allen Sportvereinen wohl kaum scheitern.